Verlobungsbräuche in verschiedenen Ländern

In früheren Zeiten war die Hochzeit ohne die vorherige Verlobung überhaupt nicht vorstellbar, jedoch haben sich zum Glück diese gesellschaftlichen Vorstellungen geändert.

Heutzutage gehört die Verlobung samt den liebevollen und alten Bräuchen in den unterschiedlichsten Ausprägungen und Abhängigkeiten des jeweiligen Landes wohl zu den schönsten Lebensmomenten für Pärchen.

Verlobungsbräuche in Deutschland
verlobungsringDer gängigste Verlobungsbrauch in Deutschland ist vor allem die Übergabe des Verlobungsringes, der bis zur kirchlichen Trauung am Ringfinger der linken Hand getragen wird. Die linke Hand für den Verlobungsring wird daher ausgewählt, weil nach einem alten traditionellen Volksglauben die ewige Liebesader von der linken Hand direkt bis zum Herzen führt.

Manchmal wird der Verlobungsring auch zum Ehering durch die Eingravierung der Vornamen und dem Hochzeitsdatum oder oftmals bekommt das Brautpaar die neuen Ringe als Eheringe vor dem Hochzeitsaltar in der Kirche.

In Bayern wurden in einigen Regionen zu dem Verlobungsring als Zeichen der Verlobung auch noch ein Goldstück – auch Traupfennig genannt – der Freundin übergeben. Aus diesem Gold wurden dann die Trauringe geschmiedet. In den meisten Fällen erfolgt die Übergabe der Verlobungsringe mit noch weiteren Verlobungsbräuchen, wie z.B.

  • den Brautvater um die Hand der Tochter anzuhalten
  • die Übergabe der Mitgift oder der Aussteuer
  • die Einladung von Freunden und Familie

Verlobungsbräuche in den verschiedenen Ländern der Welt

Auch in fast allen anderen Ländern auf der Welt existieren – teilweise sehr komische – Verlobungsbräuche, wobei die Tradition einen Ring zu schenken, weit verbreitet ist. Während in Deutschland ein Verlobungsring oft eher schlicht gehalten und günstig ist, kostet ein Verlobungsring in verschiedenen Ländern, wie bspw. Amerika gern auch ein kleines Vermögen.

Die nun aufgezählten Beispiele sind nur ein kleiner Auszug aus dem unglaublichen Spektrum der unterschiedlichsten Verlobungsbräuchen auf der Welt.

In den Niederlanden schenkt der Mann seiner Freundin traditionell zur Verlobung einen gefüllten Korb mit zahlreichen unterschiedlichen Geschenken. Sofern nun die Frau den Korb mit den Geschenken von ihrem Freund annimmt, hat die Frau den Verlobungsantrag angenommen, wenn sie den Korb ablehnt, hat der Freund im wahrsten Sinne der Redewendung einen Korb erhalten.

In Bulgarien hat der Freund eine echte Herausforderung während des Verlobungsantrages, und zwar wird sein Verlobungsantrag von der Freundin traditionell dreimal abgelehnt, weil die bulgarische Gesellschaft immer noch glaubt, dass die überstürzte Zusage zur Verlobung ein schlechtes Omen für die zukünftige Ehe bedeutet.

Ein weiterer ungewöhnlicher Verlobungsbrauch existiert auch in Spanien und Portugal. Dort wird der Verlobungsring bis zur Hochzeit in einen Blumentopf mit einem Regenwurm und Blumensamen eingepflanzt. Sofern nun die Blumensamen keimen und eine Pflanze entsteht, ist das ein gutes Omen für das Verlobungspaar. Dieser Verlobungsbrauch soll das Paar daran erinnern, dass jede zwischenmenschliche Beziehung – wie eine Pflanze – eine gute Pflege benötigt.

Die türkische Verlobung erfolgt immer mit einer großen Feierlichkeit von Familie und Freunden. Es wird gegessen, getrunken und bei Musik getanzt. Irgendwann am Abend steckt dann jeder Gast dem Verlobungspaar ein Verlobungsgeschenk in Form eines Geldscheines oder einer Goldmünze an die Kleidung an, dadurch soll nach einem alten türkischen Brauch das Verlobungspaar genügend Reichtum für die Zukunft erhalten.

Bildquelle: marika - Pixelio.de






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