Die Multi-Kulti Hochzeit

Wer träumt nicht von diesem Gefühl, dieser Gewissheit. Dieses “das ist es, hier ist meine Große Liebe, mein Lebensmensch”. In einer Welt der schnellen Transportmittel, internationalen Schulen und Universitäten, weltweit operierenden Firmen, Erasmus, Internet…

Kurz gesagt, in unserer heutigen extrem vernetzten und globalisierten Welt ist die Wahrscheinlichkeit, dass die große Liebe aus einer anderen Kultur, einem anderen Land oder gar einem anderem Kontinent stammt, durchaus gegeben.

Nun ist jede Hochzeitsplanung ein bisschen eine Herausforderung. Was aber tun und was berücksichtigen, wenn es sich um eine “Multi Kulti” Hochzeit handelt? Jedes Land, jede Kultur bringt eigene Bräuche und Rituale mit, eben auch wenn es ums Heiraten geht. Bei jüdischen Hochzeiten wird etwa ein Glas vom Bräutigam zertreten; bei uns ist es der Brautstrauß der unter die ledigen Damen geworfen wird; in Brasilien muss der Bräutigam mit den Zähnen (ohne Hilfe der Hände) das Strumpfband vom Bein seiner Braut ziehen;… Was gilt es also zu berücksichtigen, wenn man ein Fest der Liebe verschiedener Nationalitäten plant?

AfrikanischeHochzeitErst mal muss man sicher seine Möglichkeiten abwägen. Sind die Kulturen so verschieden, dass man vielleicht zwei Hochzeiten an verschiedenen Orten plant? Oder zwei Zeremonien am selben Tag und Ort? Oder gestaltet man seinen eigenen Stil, indem man die wichtigsten Bräuche beider Kulturen in eine Zeremonie einfließen lässt? Ein wesentlicher Faktor, dies zu entscheiden, wird sicher das vorhandene Budget sein. Auch im Hinblick auf den Ort des Geschehens. Wie viele Gäste, Familie und Freunde werden kommen? Wie sieht die generelle finanzielle Situation der jeweiligen Familie aus (auch hier können kulturell bedingte Unterschiede bestehen)? Wie viel kosten Hotels, Flüge, Essen?

Es gibt also Einiges zu bedenken. Daher empfiehlt es sich in jedem Fall, sich Zeit zu lassen. Lieber länger planen und weniger gestresst sein. So gibt man sich die nötige Ruhe, um wirklich beide Kulturen gebührend in die Planung und letzten Endes dann in die Zeremonie und das Fest einzubinden. Schließlich geht es ja auch darum, zwei Kulturkreise einander näher zu bringen. Darum, Familie und Freunden die Gelegenheit zu geben, die Herkunft des zukünftigen Partners bei der Hochzeit etwas genauer kennenzulernen. Wenn die Traditionen und Gebräuche sehr verschieden voneinander sind, ist es von Vorteil, diese auch zu erklären – vielleicht in einer Art Hochzeitsprogramm, das jeder Gast bekommt. Ein solches Programm zu erstellen ist sowieso hilfreich bei der Planung. Wenn das “Gerüst” einmal steht, kann man sich danach um die Details kümmern.

HochzeitstorteEssen ist ein wichtiger Aspekt. Kein Thema ist so emotional behaftet wie Nahrung. Traditionelle Speisen beider Kulturen und eine Art Fusion Cuisine anzubieten wird helfen, dass sich alle Gäste wohlfühlen. Bekannte Geschmäcker geben Sicherheit und Komfort. Unbekannte Geschmäcker geben das aufregende Gefühl etwas Neues kennenzulernen.

Auch Musik ist von großer Bedeutung. Wo wird denn sonst noch so getanzt wie auf einer Hochzeit? Musik und Tanz bestimmen die Stimmung. Soll es eine Band sein? Oder ein DJ? Oder beides? Sich bei der Play List auch Gedanken zu machen macht sich am Ende sicher bezahlt. Welche traditionellen Tänze gibt es, welche davon sollen Teil des Festes werden? Welche Klassiker dürfen nicht fehlen? Welche Musikrichtung und wann?

Kommunikation ist Wesentlich. Ob mit dem Partner oder der zukünftigen Familie. Jeder wird immer Vorschläge bringen und guten Rat geben. Wichtig ist, vor allem bei multikulturellen Hochzeiten, den Angehörigen beider Seiten immer das Gefühl zu geben, dass sie gehört und ihre Herkunft gewürdigt wird. Letzten Endes sollten die Entscheidungen aber wirklich immer vom Brautpaar getroffen werden; schließlich will ja auch der eigene Stil nicht zu kurz kommen. Generell gilt: Weniger ist mehr. Manchmal genügen ein paar wunderbare Details, die dann auch die gebührende Aufmerksamkeit bekommen. Es ist so einfach, sich in einer Multitüde von Kitsch zu verlieren, vor Allem wenn es gilt, zwei Traditionen zu vereinen. Also Checklisten erstellen, organisiert sein und bleiben und sich die richtige Hilfe bei der Umsetzung der Planung holen.

Und vor allem Eines nie vergessen: Es geht nicht darum, irgendjemanden etwas zu beweisen. Es soll ein Fest der Liebe sein, das Ja sagen zum Partner, mit dem man den Rest seines Lebens verbringen möchte.

Bildquelle: Margrit Diallo, Petra Bork Pixelio.de



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